Den Akrobaten der Lüfte ein Zuhause bieten
Für viele sind sie die Vorboten des Sommers: unsere Schwalben. Ab Ende März kehren die Rauchschwalben aus ihren afrikanischen Winterquartieren zu uns zurück um zu brüten. Ihre Vettern, die Mehlschwalben, folgen ihnen ein paar Wochen später. Sehr gerne kommen die Vögel dabei an ihre alten Niststandorte zurück und nutzen bereits bestehende Nester. Rauchschwalben, gut zu erkennen an ihrer orangeroten Kopfzeichnung und dem sehr langen, gegabelten Schwanz, brüten am liebsten in Ställen, Scheunen oder Schuppen. Im Idsteiner Land nutzen sie auch sehr gerne überbaute Hofeinfahrten in den alten Ortskernen. Mehlschwalben hingegen fehlt die bunte Farbe am Kopf. Sie haben einen dunklen Rücken und einen mehlig weißen Bauch. Im Gegensatz zu den Rauchschwalben bauen sie ihre Nester in über 4 Meter Höhe unter Dachvorsprüngen an der Außenseite von Gebäuden.
Pro Brut kann ein Mehlschwalbenpaar drei bis fünf Junge aufziehen. Bei den Rauchschwalben können es sogar drei bis sechs Jungvögel sein. Bei guter Witterung und ausreichend Nahrung in Form von Insekten, können Schwalben in einem Jahr sogar mehrfach brüten. Brütende Schwalben in der Nähe zu haben lohnt sich, denn pro Jahr werden in nur einer Schwalbenfamilie rund 250.000 Insekten verfüttert – darunter viele Fliegen und Mücken.
Durch das Anbringen von Kunstnestern kann man insbesondere Mehlschwalben gut helfen, denn oft ist es für die Flugkünstler in unserer Landschaft schwer ausreichend Lehm als Baumaterial für die Nester zu finden. Mehlschwalben brüten am liebsten in Gruppen. Neue Nester in der Nähe bereits bestehender Kolonien werden daher am ehesten angenommen. Um Fassaden und den Boden unter den Nestern vor Verschmutzungen zu schützen, empfehlen sich sogenannte „Kotbretter“. Dabei kann ein 25-30 cm tiefes Holzbrett ca. 50 cm unter den Nester an der Hauswand angebracht werden um die Hinterlassenschaften aufzufangen.
Jedes Jahr vergibt der NABU die Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ an Bürger, die sich für den Schutz der Schwalben stark machen und die charismatischen Flieger bei sich willkommen heißen. Mehr Informationen dazu gibt es hier. Idsteiner Bürger können sich auch gerne direkt unter nabu-idstein@gmx.de auf die Plakette bewerben.
Laut einer Eurobarometer-Umfrage empfinden mehr als 90 Prozent der Europäer eine moralische Verpflichtung, die biologische Vielfalt zu erhalten. Und sie haben Recht! Der Mensch braucht sauberes Trinkwasser, reine Luft, gesunde Nahrung, gutes Klima und eine lebenswerte Umwelt. Doch diese Service-Leistungen der Natur gibt es nicht ohne Schutz der biologischen Vielfalt. Damit schützen wir auch uns selbst.
Der NABU will frei lebenden Wölfen in Deutschland wieder einen dauerhaften Lebensraum schaffen. Zu diesem Zweck hat der NABU ein Aufklärungs-Projekt für mehr Akzeptanz und zum Schutz der Wildtiere gestartet. Die Erfahrungen in anderen europäischen Ländern zeigen, dass Wölfe sich sehr gut an unterschiedliche Lebensräume anpassen können.